Seite:Thoma Briefwechsel 069.jpg

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Fileichd is der Glasel in der nemlingen Lage das iem Zäu bärig wern und er kan sich nichd daran bedeiligen sondern er mus sein Refirat anferdingen.

Libe Mari, indem du schreibsd, was mich der Bfahrerkechin ierer Nabl anget, so isd es fileichd nichd unferschemt, das du mir solchene Unkeischheiden in den Sak schibst, wo es nur die Gefehligkeit isd, das ich ier den Grobf verdreiwen will und ich bin kein Toktor wo sich ieberzeigt, ob der Kazendräg am richtingen Orte isd, sondern mir isd es gleich.

Der wo ihn auf den Nabl legt bin ich nichd, sondern der Bfahrer, und er wird schon wiesen, wie er sich dabei zum ferhalden had, und ich ferschreibe es blos fier den Grobf, wo kein sindiger Gedange hinkomt und auch kein Geschlächtsdeil nicht isd.

Das musd du Dir mergen und nichd solchene schmuzige Worde ieber meinen Läbenswandel haben.

Libe Mari, ich kome nichd, indem noch die Lägisladur nicht ferdig gemachd isd und ich darf die Lägisladur nicht hint lasen, indem ich geschwohren habe. Libe Mari, fileichd wird sie ferdig in Augusd oder in Setämber, das weis kein Mentsch nichd, wan sie ferdig wird. Ich auch nichd.

Desweng bin ich kein Haderlump nichd, sondern ein dreier Regänt des Schtaates, wo sich auf inserne Ausdauer verlast und nichd aufbaßd, ob fileichd daheim ein Weisbild blärrt.