Seite:Thomas Lirer Schwäbische Chronik.djvu/11

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Wann dauor als man zalt achtzig iar nach gottes gebuort do was sant Lucius ain geborner künig von Schotten. an der art vnd in dem gebirg wohnhafftig. vnd het sein zell vnd kirchen dahin gemacht. do es noch zuo sant Lutzen haist. vnd ain Ber schluog ain Ochssen zuo tod als er bauwet. Do pant er den Beren an deß Ochssen stat. vnd muost ziehen als der Ochs gethuon het. Vnd vil ander wunderzaichen die man yetz beleiben lat thet der lieb sant Lucius. Vnd an der selben art do warent cristenleüt die dann sant Lucius bekört het. Vnd do so vil walhen von Rom dahin kament von iungkfrawen weibern vnd kinden. wellisch vnd teütsch vnder einander wonhafft warent. do ward ain besundere sprach dar aus. als böse römische wellisch vnd etliche teütsche wort darunder gemischt. als man die lange zeit biß her gebraucht vnd geret hat. Vnd hieß man die sprach vnd das land an der art Kurwalhen. vnd gieng herab biß an den Bodensee. vnd úbersich auff biß an den Settner do Mailand an stöst. Aber es hat sich darnach fast bekört. vnd die Kurwellisch sprach zuo teütsch worden. Nun het auch Appollomor ain bruoderß sun der hieß Alban. der was in seiner kintheit verschickt worden von seinem vatter die bücher zuo lernen. Do er nun auß fuor cristen glauben zuo predigen. desselben was Alban wol gelert vnd ain guot cristenman. vnd kam zuo Kurio dem kaiser in Dalfatz. dannocht was gar wenig cristen in dem land. vnd in allen teütschen landen.


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Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 5r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)