Seite:Topographia Austriacarum (Merian) 384.jpg

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Valentin Preuenhueber / der Jüngere / in seiner Historischen Beschreibung deß vralten Schloß / oder Burg Steyer / in Ober-Oesterreich / zu Wien An. 1653. gedruckt / pag. 23. seqq. also: Es wird die Erheb- oder Erbauung deß gemeltem Schlosses / in den Historien / dem vralten Geschlecht der Grafen von Steyr zugeschrieben. Welche dasselbige nach ihrem Nahmen / den gedachte Grafen von denen in der Refier vmb Steyer / vor alten Zeiten wohnend gewesten Völckern / den Tauriscis (Steyer) empfangen; vnd also Styr / oder nach jetziger gemeiner Außsprach Steyr / genant haben. Auß disen Grafen von Steyr nun (in Ober-Oesterreich) ist Ottocarus der Dritte / vmbs Jahr 1072. vngefehr / vom Keyser Heinrichen dem Vierten / zu einem Marggraven erhebt / vnd demselben die damals also genante Kärndtnerische March (welche die Hertzogen von Kärnten vorhin besessen) zu Lehen verliehen worden: Donatus à Caesare hero suo ( sagt Lazius Orientali Carnorum parte, et quae Comitatum Styrae, ad fontes Anasi, et utriusque Norici confinia attingebat, primus suae stirpis Marchio Carinthiae, ac S. Rom. Imp. Princeps salutatus est, vnd von der Zeit an / hat solche March den Namen überkommen / daß sie nicht mehr die Kärndtnerische; sondern / nach der Graffschafft Steyr / die Steyrmarck / wie noch zu Tage / genant worden. Dazu / in wehrenden Zeiten / die alten Marggraven / vnd Hertzogen von Steyr / vnterschiedene anrainende Refieren / vnd Länder / von den Hertzogen in Kärndten / so wol denen Graven von Murtzthal / Marchburg / Rüen / Pütten / vnd anders / durch Kauff / Erbfäll / vnd deß Reichs Lehensverleyhungen / gebracht / vnd also hiermit das Fürstenthum Steyr in jetzigen Stand erweitert haben. Es hat aber auch die Graffschafft Steyr damals / vnd hernach / mit deren Gebiet / vnd Gezirck / weit vmb sich griffen. Dann hierzu die Statt Steyr / die Refier über die Enß / biß gegen Waidhofen / vnd einwarts / neben gedachtem Wasser / das Gafflentzgöw / vnd wo jetzo der Marckt Weyer ligt / das Enßthal / der Gaiß- vnd Enßwald (von welchem Albero, der Graff von Steyr / der WaldGraff genant worden /) so wol nach dem Steyrfluß hinein / das gantze Steyr- vnd Gästenthal / das Claus- oder Pürn-Gebürg / vnd jenseit der Steyr / die Gegend vmb Ojetach / wo jetzo das Closter Gleinck ligt / also auch Enß / vnd selbe Refieren gehörig gewest: Darzu auch kommen / die Gegend vmb Wilhelmsburg / biß in die Piestnick / Hertzogburg / Kelldorf / Ostram / Rapottenkirchen / Gumpelskirchen / vnd anders mehr / in Oesterreich gelegen / so Marggraff Leopold der Dritte zu Oesterreich / seiner Tochter Elisabeth / Marggraff Ottocari deß Vierten zu Steyr Gemhal / zum Heurat-Gut / vnd Außsteurung / geben. Dahero dann solche Graffschafft Steyr / von gemeltem Lazio, nicht vnrecht vetustissimus, et amplissimus Comitatus genennt; auch derselben Grösse / und Ansehen / in deme fürgestellt wird / wo er nachfolgende alte / nunmehr meistentheils abgestorbene Geschlechter / die / als Zeugen / in Marggraff Ottocari von Steyr fundation-Brieff deß Closters Gärsten / ab anno 1108. gefunden werden; welche alle der Grafen von Steyr Lehensleut / vor alters / sollen gewest seyn / mit Nahmen / Pilgrin, et Hartman de Puechaim, Dietrich de Polenhaim, Arnold de Wartenberg, Friderich, et Gottschalck de Hunnensperg, Hainrich de Puzenberg, Wilhelm de wilhelmsperg, Gewolff de Gailspach, Dietmar de Astersam, Sigfrid de Schirgenbach, Ludvvig, et Otto de Schlierbach, Emerich de Terrenberch, Herbot de Sbhirolfingen, Ortolff de Grieskirchen, Gerhard de Viecht, Aschvvein de Grienbach, Friderich de Hage, Hainrich de Hausrucke, VValcun de Obendorff, Billich de Kirchaim, Hainrich, et Engelbrecht de VVelos, Sigbott, et Billich, de Aitterburg, Hartvvig, et Ilsung, de Morenbach, Perenger de Capel, Orttolf, de Derffhaim, Rapoth, et Thiemo de Spieshefft, Dietbrandt de Kustelbanch, VValter de Trasma, Heiman, et Dietrich de Puhel, Engelschalch de VVasen, Mangott de Volspach, Arnold, et Leitprecht de Russendorff, Hartneid, et Orttlieb de

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacarum. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1679, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Austriacarum_(Merian)_384.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)