Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 024.jpg

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würde viel dem Teuffel zuzuschreiben haben, wenn es erlaubt wäre, von der Unwissenheit der Sache auff der Sache Verneinung zu schliessen. Denn das ist gewiß, daß die Natur unerforschlich bleibt. Je einfacher aber die Kräffte der Natur werden, ie näher kommen sie denen ersten Anfangs-Gründen, und ie mehr werden sie zu Wunderwercken gemacht.[1]


§. 5.

Damit wir aber die Existentz derer verborgenen Kräffte der Natur desto deutlicher erkennen mögen, behaupten wir, daß alle Geister und Cörper Wechselsweise in einander würcken.[2] Denn es würcken die Geister in Geister, es würcken die Geister in Cörper, es würcken endlich auch die Cörper in Cörper. Das vierdte aber, daß auch die Cörper in Geister würcken solten,[3] ist nicht wohl zu glauben. Unter diesen verborgenen Würckungen verdienen gar leichtlich die Würckungen der Cörper in Cörper den ersten Platz, weil die Effecte davon vornehmlich in die Sinne fallen. Sie sind aber in der Wahrheit so feste gegründet, daß sich noch kein wahrer Philosophus gefunden, der


  1. Quo simpliciores vero Naturæ vires evadunt, eo propius accedunt primis principiis & eo magis in prodigium trahuntur.
  2. defendimus mutuum aliquem omnium spirituum & corporum inter se influxum.
  3. nemlich unmittelbar.