Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 035.jpg

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sie gesammte Unterthanen in schneller Eil einen Pfeil gespitzet, mit solchem den todten Cörper zu durchstechen, an das Hertz gesetzet, da denn bey solcher Durchstechung nicht nur allein häuffiges Blut, so gantz frisch, auch durch Ohren und Mund geflossen, sondern noch andere wilde Zeichen (welche wegen hohen Respects umgehe) vorgegangen; sie haben endlich offt ermeldeten Cörper in hoc casu gewöhnlichen Gebrauch nach zu Aschen verbrannt, welches denn einer hochlöblichen Administration hinterbringen und anbey gehorsamst-unterthänigst bitten wollen, daß wenn hierinne einen Fehler begangen haben solte, solchen nicht mir, sondern dem vor Furcht ausser sich selbst gesetzten Pöbel beyzumessen.“

Kayserl. Provisor im Gradisker District.


§. 13.

Drey Haupt-Umstände sind es, die wir in Ansehen dieses Wunder-Zeichens zu betrachten haben. Denn da nicht mehr denn drey Gattungen von wahrscheinlichen Ursachen hier statt finden können, die entweder von GOttes Allmacht, oder von einer teufflischen Zauber-Kunst, oder einer natürl. Sympathie hergenommen sind, so sind wir entschlossen zu zeigen, daß dergleichen Wunder-Zeichen in der Natur weder unter die göttlichen Wunderwercke, noch schlechterdings