Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 062.jpg

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humatus est, veniens Angelus mortis super sepulchrum sepulti sessum eat, eodemque tempore anima ejusdem revertatur in corpus & erigat idipsum, quodque tum angelus iste mortis ferream sumens catenam dimidia ex parte frigidam, dimidia ex parte calidam, bis corpus sive cadaver percutiat eadem, quodque percussione quidem prima peracta membrorum corporis omnium alia ab aliis disjecta dilabantur, percussione vero secunda ossa omnia dispergantur, a percussione denique tertia corollarii loco facta corpus totum in pulverem cineremq; convertatur. Alleine wer will doch hieraus beweisen, daß die Jüden von dem Azazel glaubten, er nähre sich von den Leibern derer Todten. Immittelst wird es bey denen Scribenten, die von Garmanno[1] u. Rohrio[2] häuffig allegirt werden, vor eine ausgemachte Meinung gehalten. Mit der Jüdischen Mauß, welche die Cörper derer Verstorbenen bald nach ihrer Beerdigung so grausam beissen soll, daß sie vor Schmertzen schreyen müssen, ist es eben so beschaffen. Wir halten dieses vor ein Gedichte, ob gleich der grosse Theologus D. Martin Geyer die Sache gantz umständlich erzehlt, wenn er schreibt: „Wenn die Jüden über dem Grabe ihre Kleider zerrissen haben, so lauffen sie alle


  1. de Mirac. Mort. L. I. Tit. III. p. 124.
  2. in Diss. de Mastic. Mort. c. I. Th. 5.