Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 064.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Phil. Baldus[1] nennen diese schwartzen und mißgünstigen Geister bald Moncar und Nacir, bald Mongir und Guarequir, bald Mungir und Quoregner. Edo Pocokius erzehlet das unterirdische Examen derer Todten in Gräbern also: Wenn der Todte recht geantwortet, so lassen sie ihn sanffte schlaffen, wo aber nicht, peinigen sie ihn mit harten Schlägen, die sie ihm mit einem eisernen Hammer zwischen die Ohren geben, dergestalt, daß das Geschrey iedermann zwischen Morgen und Abend hören kan.[2] Gerhard Cornelius Driesch in der Historischen Nachricht von der K. Kayserl. Groß-Bothsch. nach Constantinopel Lib. I. sect. 8. p. 114. erzehlet die Umstände hiervon also: „Die Türcken, spricht er, machen ihre Gräber viel weiter als unsere und zwar aus dieser Ursache, damit die Todten mit Hülffe des guten Engels Gebrai oder Gabriel, dem sie im Grabe ein gewisses Behältniß anweisen, desto bequemer mit den bösen Geistern, die sie Aruth und Maruth nennen, streiten können“. Jedoch da er nichts weiter hiervon gedencket, läst sich leichte daraus erkennen, daß dieses gantze Vorgeben nichts anders, denn eine Sage des abergläubischen Pöbels sey.


§. 35.

Von dieser Beschaffenheit scheinet auch derjenige Heydnische Geist zu seyn, den sie Eurynomon


  1. in descript Malab. & Coromand. L. I. c. VI. p. 20.
  2. EDO POCOKIUS in Not. Miscell. p. 241.