Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 193.jpg

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Feuchtigkeiten gantz geschwollen und auffgelauffen gewesen, so hat ja das gewaltsame Durchstechen des Leibes und Hertzens gar leichte einen solchen Laut von sich geben können, daß die von Aberglauben und Vorurtheil gantz verblendeten Leute es gar leichte vor einen Seuffzer und Schrey annehmen können.

Einen solchen Grund der Wahrheit hat auch das Vorgeben, wenn die verhörten Leute hinzu fügen, daß dieser Vampyr auch das Vieh angegriffen und dessen Blut ausgesaget. Denn was wissen doch die Leute zu ihrem Beweiß sonst weiter anzuführen, als daß diejenigen Personen, die von solchem Vieh das Fleisch genutzet, die Plage empfunden, die sonst von denen Blutsaugern herrühren soll? Es ist dieses gewiß ein gar schlechter Beweiß und vor eine blosse Muthmasung zu halten, die sich auff ein nichtiges Vorurtheil gründet. Wer weiß, was dieses Vieh vor eine Seuche und Kranckheit gehabt, die denen, die dessen Fleisch genutzet, schädlich gewesen; da nun die Impression von denen Vampyrs darzu gekommen, so haben sie gleich den Schluß gemacht: es wäre diß Vieh von denen Vampyrs angegriffen worden, Quæ? qualis? quanta?

Die Aussage des Heyduckens Jowitza, die er von seiner Schwieger-Tochter Stanicka, die von einem verstorbenen jungen Heyducken Millove genannt, gewürget und getödtet worden, thut, bestärcket uns in der Meinung, daß das vermeinte