Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 217.jpg

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Dissertationes de Masticatione mortuorum zu machen. Da er denn gantz recht vorgiebt, daß ich das Haupt-Werck auff eine Imagination oder besondere Phantasie setze, welche bey dem gantzen Phænomeno würcke und wundersame Effectus producire.

Alleine wenn er weiter unten p. 39. 40. behauptet, daß ich den Ursprung dieses Mali aus der Pest, deren Ursache ich in die Imagination gesetzet, wodurch selbe fortgepflantzet werde, hergeleitet, so giebt er deutlich zu erkennen, daß er mich nicht verstehe. Denn wenn ich Dissert. II. §. 47. schreibe: Sequentem in modum masticantium mortuorum phænomenon originem suam cepisse arbitramur, so soll dieses nicht so viel heissen, als „ich glaube, daß das phænomenon von denen schmatzenden Todten folgende Ursache habe,“ sondern: ich glaube, daß dieses phænomenon folgender gestalt oder durch folgende Umstände entstanden, oder zuerst bekannt und offenbahr worden. Denn daß die Ursache der Contagion nicht in der Einbildung bestehe, habe ich ja Diss. I. §. 49. p. 48. ausdrücklich widerlegt, ob ich gleich eben nicht leugnen will, daß nicht das Schrecken etwas dabey thun könte.

P. 42. sqq. zeiget Putoneus durch Anführung verschiedener Exempel, daß es nichts wunderbahres sey, wenn Cörper eine Zeitlang im Grabe unverweset bleiben. Es sind aber lauter solche Exempel, die in unserer Dissert. II. vorkommen,