Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 258.jpg

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wenn er bittet, man möchte sich doch nicht Mühe geben, ihn zu widerlegen, er muß gewiß seiner Schrifft wenig Wahrheit, sich selbst aber wenig Geschickligkeit zutrauen, sonst würde er sichs ein Vergnügen seyn lassen, das, was er geschrieben, zu vertheidigen. Der Verfasser kömmt mir nicht anders für, als ein großsprecherischer Thraso, der so lange, als er einen Rückenhalt hat, alle Leute insultiret; so bald man ihn aber alleine kriegt und Revenge sucht, zitternd zu Fusse fällt und mit denen niederträchtigsten Geberden um Gnade bittet, auch sich zu aller Satisfaction versteht. Seine Gründe, die er anführet, den Leser zur Erbarmung zu bewegen, daß er ihn nicht widerlegen solle, bestehen darinne: „Es ist wahr,“ schreibt er, „was ich Eingangs ohne schema gesagt habe, was hie stehet, seynd zusammen gestoppelte Discurse. Es ist nicht nach der Schärffe der methodischen Gesetze raisonirt; es solte populariter nach dem Gousto gewisser Personen geschriebe werden, die mit subtilen Demonstrationen nicht wollen ermüdet werden; es ist eine schwere und verborgene Materie an sich selbst; hatte noch keinen Fürgänger; habe keinen einigen Menschen beleidiget noch angestochen etc.“

Aber was hat denn der gute Autor der beyden Dissertationen de Masticatione mortuorum gethan, daß derselbe nach dem eigenen Geständniß des Verfassers vor andern hat beleidiget und angestochen werden müssen? Ob er ihn