Seite:UhlandGedichte1815 0187.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

An des Vaters Brust sich schlangen

50
Sohn und Tochter; ihre Wangen

Thäten völlig sich entfärben.
Wohin der graue,
Erschrockne Vater schaue,
Sieht er eins der Kinder sterben.

55
„Weh! die holden Kinder beide

Nahmst du hin in Jugendfreude:
Nimm auch mich, den Freudelosen!“
Da sprach der Grimme
Mit hohler, dumpfer Stimme:

60
„Greis! im Frühling brech’ ich Rosen.“
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)