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„Ich will dir schöpfen und langen
Soviel der Bronn vermag.

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Auch sollst du die Kron’ empfangen

So blank, wie an diesem Tag.“

Der erste Sang ist gesungen,
So folget gleich der letzt’;
Ein Vogel hat sich geschwungen,

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Laßt sehen, wo er sich setzt!


2.

Nun soll ich sagen und singen
Von Trommeten und Schwerdterklang,
Und hör’ doch Schallmeien klingen,
Und höre der Lerchen Gesang.

5
Nun soll ich singen und sagen

Von Leichen und von Tod,
Und seh’ doch die Bäum’ ausschlagen
Und sprießen die Blümlein roth.

Nur von Goldmar will ich melden,

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Ihr hättet es nicht gedacht:

Er war der erste der Helden,
Wie bei Frauen, so in der Schlacht.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)