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Sprach Adelbert: „wohl ist sie todt,

Doch lebet keine so holde,
Sie trägt einen Kranz von Rosen roth
Und einen Ring von Golde.“

Sie ritten auf den Sand hinaus,

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Die freien Ritter sieben.

Sie stritten also harten Strauß,
Bis sechse todt geblieben.

Der siebente war Herr Adelbert,
Der Sieger über alle.

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Er stieg so bleich von seinem Pferd,

Und trat in Königs Halle.

Er nahm den Kranz von Rosen roth,
Dazu den Ring von Golde,
Er fiel zur Erde, bleich und todt,

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So bleich wie seine Holde.


Der König trug ein schwarz Gewand,
Er ließ die Glocke läuten,
Sechs freie Ritter von dem Sand
Thät er zu Grab begleiten.

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Der siebente war Herr Adelbert,

Mit seiner Adelheide.
Die liegen zusammen in kühler Erd’,
Ein Stein bedecket Beide.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0225.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)