Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 079.jpg

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– jedoch zu spät – des spätern Eulenspiegels Behauptung: „Wie das Wasser das stärkste Element sey,“ einsehend. Donnernd herrschte er seine Geister an, welche ihr Möglichstes aufboten. Allein eben so wenig als der Korporalstock Muth und Vaterlandsliebe einzubläuen vermag, vermochte sein drohender, beschwörender Ruf die brandenden Wellen – welche Erdwällen und Feuerbränden spotteten – zu zügeln. Ertränkt wurde der Salamander-Beherrscher, verschlämmt seine ungeheuren Schätze, und da, wo sie sich befinden, bildete (die Neptunisten erhalten hier einen neuen haltbaren Grund für ihr System) sich jene Steinmasse, die man noch sieht und welche unermeßliche Schätze birgt.


XXI. Der Frosch.

Der vom Dorfe Milkwitz über Nebelschütz nach Kamenz Gehende wird ungefähr dreihundert Schritte vom erstgedachten Orte, in einer mit mancherlei Laubholzgattungen bewachsenen, etwas niedrig gelegenen Gegend einen über acht Ellen hohen Granitsteinblock in Froschesform – freilich nicht so richtig und ausführlich, wie ihn Rösel von Rosenhof in seinem klassischen Werke über Frosch und Kröte liefert, doch wenigstens so ähnlich, wie die bekannte Königsnase und das sogenannte Lamm – erblicken. Von ihm meldet nun die Sage:

Kurz nach Einführung des Christenthums hatte sich in diese Gegend, die wahrscheinlich noch damals der Auerochse durchbrauste, ein blinder, verstockter Heide angesiedelt, welcher außer dem, daß er lose und böse Künste