Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 089.jpg

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wird – ich weiß in der That nicht, warum? – für einen wahren Teufelsbanner, Hexenmeister und Zauberer ausgegeben, der mit dem – Gott sey bei uns! – einen vesten Bund abgeschlossen gehabt – und noch sind von ihm und seinem Adjutanten in Teufelskünsten (dem bereits meinen Lesern bekannten Martin Pumphut, dem Idol der Müllerburschen) mancherlei Sagen im Munde des gemeinen Mannes. – Ich will einige davon zum Besten geben.[1]


  1. Einige kurze Nachrichten über ihn möchten – da, so viel mir bewußt, nichts über ihn vorhanden ist, – manchem Leser nicht unwillkommen seyn. Er wurde 1677 in Polen geboren (sein Bruder war Heiducke bei dem bekannten Minister Graf Brühl, der – ein wenig unzart – wenn er dem General Etwas sagen ließ, es stets durch diesen ehrlichen Heiducken that), wurde Soldat, zeichnete sich bei jeder Gelegenheit so aus, daß er – von geringer Geburt – von der niedrigsten Staffel zur höchsten stieg. Im J. 1733 erblicken wir ihn als Oberstlieutenant, 1733 war er Oberster über eine aus zwei Compagnien bestehende Escadron leichter Reiter, die theils in Sachsen, theils in der Gegend von Fraustadt, Lissa u. Thunin aus von Sachsen abgegebenen Mannschaften und in Polen Geworbenen zusammengesetzt war. Montirungs- und Armirungskosten wurden zu 12362 . 12 ., die jährl. Verpflegung aber zu 23484 . angeschlagen. Diese in ein Regiment Geformten fochten bis 1735 ausgezeichnet gegen die Conföderirten in Polen. Am 28. Februar 1736 ward S. Generalmajor der Reiterei und wahrscheinlich nicht lange nachher vom Kaiser Karl VI. unter dem Namen Wolfsberg, unter dem Prädikate Wohlgeboren in den Freiherrenstand erhoben. In der Mitte des 1742sten Jahres ward sein Regiment, welches theils in Fraustadt, theils im Voigtlande stand, in die Ober- und Niederlausitz beordert, um sofort zur Armee in Polen stoßen zu können; jedoch erhielt es im Julius g. J. den Befehl nach Großpolen, wegen der daselbst ausgebrochenen Unruhen, zu marschiren. (Beiläufig gesagt, schreibt sich aus dieser Epoche das ehemals so bekannte Soldatenlied: „Was helfen mir tausend Dukaten etc.“ her.) Im Jahre 1744 bekam es Ordre nach Sachsen zu rücken und wurde ihm der