Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 101.jpg

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stellte sich an eine Ecke und betrachtete aufmerksam die aufgetragenen Speisen.

Gleich einem beliebten Schriftsteller, der es nie ohne Speisezettel thut, lasse auch hier denselben ich folgen, mit der Versicherung, daß sich unser Nachtwandler sehr wunderte, Gerichte zu erblicken, welche wohl schwerlich dem Gaumen eines Erdbürgers behagt haben würden; denn da wurde gekochtes Wolfs- und Iltisfleisch (mustela putorius) mit Koloquinten (cucumis colocynthus) und Wasserschierling (cicuta virosa) aufgetragen, dann folgte eine Mehlspeise von Taumellolch (lolium temulentum) reichlich mit Arsenik bestreut, dann gebratene Igel (erinaceus europaeus), Steinmarder (mustela foina) mit Taranteln (aranea tarantula), Kreuzspinnen (aranea diadema), spanischen Fliegen (musca vesicatoria) gespickt, nebst Salat von Hundspetersilie (aethusa cynapium) und Blutschierling (conium maculatum) reichlich mit Glätte (lithargium), Bleiweiß (cerussa) und Mennige (minium) überschüttet. Die Stelle der Fische und Krebse vertraten Kreuzottern (coluber chersea) europäische Nattern (c. berus) Kreuzkröten (rana bufocalamita) Feuerkröten (r. b. bombina) Sumpfsalamander (lacerta palustris) und orientalische Skorpionen (scorpio Afer); nach diesen ward ein köstliches Ragout von Ratten, Mäusen, Eidechsen, Maulwürfen, Fledermäusen, Todtenkopf-Fichtenschwärmern und Weidenbohrer-Raupen mit einer Sauce von Stechäpfeln, Herbstzeitlosen, Nachtschatten und Sturmhutwurzeln aufgetragen, welchem ein gebratener Geier mit Spießglas und Phosphorus und dann ein großer Uhu (stryx bubo) mit Höllenstein gespickt und als Salat eingemachte