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Erstes Kapitel.

Der Oberst des 32. Dragonerregiments, Baron Stahl, war soeben von einer Inspektion nach Breznitz zurückgekehrt. Die Inspektion hatte in Zdibitz stattgefunden, einem Städtchen, das von Breznitz volle anderthalb Reitstunden entfernt lag, und in dem die vierte Eskadron dieses Regiments garnisoniert war.

Es war ein kalter, windiger Oktobernachmittag. Die Sonne schien zwar hell, aber sie wärmte nicht, und auf den Straßen lag ein dicker, brauner Brei, in dem die Pferde bis über die Hufe versanken. Der lange Ritt hatte nicht zu den erquicklichsten gehört. Der Oberst fühlte sich, wenn auch nicht müde – welcher flotte Reitersmann würde so etwas zugestehen? – doch immerhin froh, unter Dach zu kommen. Er forderte die ihn begleitenden Offiziere auf, eine Tasse Thee bei ihm zu trinken.

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/006&oldid=- (Version vom 1.8.2018)