Unten hörte man Sporen- und Säbelgeklirr, und wenige Minuten später war das ganze Rauchzimmer des Obersten voll Cigarrendampf und Offizieren.
Nachdem die gegenseitigen Begrüßungen vorüber waren, drehte sich das Gespräch natürlich um die neuen Nachbarn. Besonders die Offiziere, die nicht eingeladen gewesen waren, erkundigten sich nach allen Einzelheiten des Diners. Wer war alles dort gewesen, wie hatte man gegessen? Besonders der dicke Major Falb war unersättlich im Fragen.
„Eine famose Idee, das Schloß zu vermieten,“ versicherte Bärenburg seinem Vetter. „Ich weiß nicht, von wem sie ausgegangen ist, aber wir profitieren alle dadurch. Sind scharmante Leute, die Zells.“
„Hm!“ räusperte sich achselzuckend der stets mit seiner nüchternen Beurteilung von allem Aristokratischen prahlende Drewinsky. „Ist noch zum Aushalten. Die Gräfin ist schwatzhaft, umständlich, beschränkt, aber gutmütig. Er war, glaub’ ich, zum Schluß seiner Laufbahn Gesandter bei einem kleinen deutschen Hof und trat dann aus der Carriere, weil er den Posten in Petersburg, auf den er sich, weiß Gott, warum, gefaßt gemacht hatte, nicht erhielt. Ist ein bißchen ledern, aber man gewöhnt’s.“
„Also, wenn weder Zell noch seine Frau die Anziehungskraft
Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/096&oldid=- (Version vom 1.8.2018)