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Kurz darauf quittierte er den Dienst. Am politischen Horizont zeigte sich kein Wölkchen, Krieg war keiner in Sicht. Er war es müde, Regimenter an sich vorüber defilieren zu lassen im Frieden und sein Parere über fiktive Siege auf Manöverfeldern abzugeben.

Er verließ Europa, um einem alten, durch seine Lebensverhältnisse jahrelang zurückgehaltenen Wandertrieb Rechnung zu tragen und dem Jagdsport im großen, gefährlichen Stil mit halsbrecherischer Begeisterung zu frönen.

In Indien und Ceylon hielt er sich am längsten auf, schiffte dann hinüber nach Amerika, machte interessante Ausflüge in den Cordilleren, hierauf wieder nach Europa, um in Rußland Bären zu schießen. Der eintönige Zauber des russischen Landlebens, bei dem sich primitiv-naive Zustände mit orientalischem Luxus vermischen, übte einen großen Reiz auf ihn aus. Er verbummelte den ganzen Sommer bei Freunden, die in der Nähe von Poltava begütert waren.

Endlich, nach dreijähriger Abwesenheit, kehrte er ins Vaterland zurück, und zwar mit der Absicht, eine seiner Schwestern in Südböhmen zu besuchen. Die Schwester verheiratete ihre jüngste Tochter, und er war als Trauzeuge geladen.

Er war in einer Tour von Petersburg gefahren

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/289&oldid=- (Version vom 1.8.2018)