Seite:Vollmondzauber.djvu/292

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halbes Jahr später ist Konrad – war übrigens ein lahmlocketer Schlingel, kein Schaden um ihn – im Duell gefallen; heute gehört Swoyschins Vermögen zu den ansehnlichsten, seine Herrschaften zählen zu den schönsten in Böhmen, seine Beamten schwärmen für ihn, rühmen seine Umsicht ebensosehr wie seine Humanität, wo er sich zeigt, ist er im Handumdrehen die beliebteste Persönlichkeit.“

„Nun ja, nun ja,“ entgegnete der General, „aber was nützt das alles, wenn einem solche Erinnerungen das Leben vergällen. Seine Nerven müssen ja total zerrüttet sein.“

Bärenburg schüttelte den Kopf. „Daß ich nicht wüßte,“ entgegnete er; „ah, Sie meinen wegen der traurigen Dinge, die er erlebt hat? Hm! Das Bewußtsein des von ihm angerichteten Unheils sollte ihn zu Boden drücken! Sollte allerdings; ich möchte mein Gewissen nicht mit so viel Gepäck beschweren. Aber, ich hab’s Ihnen ja schon immer gesagt, Zdenko legt ein wahres Genie an den Tag, wenn es gilt, mit einem unangenehmen Eindruck fertig zu werden. Noch obendrein ist er seit zehn Monaten verheiratet mit der reizendsten Frau in Böhmen und den umliegenden Ortschaften.“

„Verheiratet, mit wem?“ rief halb von seinem Sitz aufspringend der Feldmarschalllieutenant.

„Mit seiner Cousine Annie Binsky. Hat Glück,

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/292&oldid=- (Version vom 1.8.2018)