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seines Innern, und es läßt ein solches Staviator! ihn kalt und empfindungslos. —

Von der schönen Anhöhe führt ein Pfad durch einige Laubengänge in die Kluft hinunter, und theilt sich dann in mehrere kleinere Pfade, die nach verschiedenen Seiten hin zu einem rieselnden Bach, und über zierliche Brücken, nach allen Richtungen zu der gegenüberliegenden Anhöhe führen. In dem dunkelsten Gebüsch, zwischen hohen Eichenbäumen, leitet ein schmaler Gang zu einer Rasenbank, die von einer alten Eiche beschattet wird — die sich mit ihrem Stamme herüberbrüstet , als hätte dieser die mächtigen Arme über das Ruheplätzchen gebreitet, um den, der sich seinem Schatten anvertrauete, kräftig zu schützen.

Weiter herauf — im Anblick einer wild romantischen Partie, wo ein tiefes dunkles Thal sich an die, sich nebenan vorbeyziehende, Kluft schließt — stößt man auf einen Steinaltar mit der Inschrift: „Dem Unerforschten, Jehova, Zeus, Allvater.“ — Wahrlich! diese Gegend des Parks ist von der Natur zu einem Tempel des Unerforschlichen

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/70&oldid=- (Version vom 13.12.2020)