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der Stadt zu bringen; der Rat war gewillt, bis auf siebentausend Gulden zu gehen, und beauftragte den Offenburg, dahin zu wirken, daß Sigmund auch noch drei- bis viertausend Gulden darauf schlage als Entschädigung für die 1415 geleistete Hilfe, sowie tausend Gulden zum Verbauen an dem bresthaften Schlosse. Und was der Rat hiebei im Sinne hatte, stand mit allgemeinen Plänen im Zusammenhange. Dies ergibt sich aus den in demselben Oktober 1424 mit dem Ratsherrn Burchard Zibol getroffenen Abreden: Zibol war willens, den Schwarzwald mit der Feste Hauenstein von Oesterreich in Pfand zu nehmen, und der Rat beschloß, sofern Zibol hiezu den Mut habe, so sei dies auch des Rates guter Wille und er werde dem Zibol in allen Dingen, die ihm aus solcher Pfandschaft entstehen möchten, beraten und beholfen sein. Aber alle diese Beschlüsse führten zu nichts.

Neben den Beziehungen Sigmunds zur Stadt verdienen auch die Geschäfte Beachtung, die er mit einzelnen ihrer Bürger hatte.

Von Henman Offenburg war in dieser Richtung schon die Rede. Ihn empfahlen alle guten Eigenschaften des klugen, welterfahrenen Mannes, nicht zum mindesten jedenfalls die Tätigkeit, am Hof und in der nächsten Nähe der Majestät ohne Anstoß zu verkehren. So wurde er Familiar, Tisch- und Schlafkammergenosse des Königs und für diesen, der allezeit Finanzkünste zu treiben genötigt war, so unentbehrlich als fachmännischer Berater und Helfer wie der vielgenannte Konrad von Weinsberg. Die zahlreichen Gunsterweisungen und Zuwendungen, die dabei Offenburg vom Könige zuteil wurden, waren eine natürliche Folge dieses Verhältnisses. Aber eben nur eine Folge; das Verhältnis selbst ist durch sie nicht repräsentiert. Wir würden der Natur dieser auf ganz bestimmten Fähigkeiten, auf Achtung, offener Zuneigung, Treue ruhenden Beziehungen und dem persönlichen Werte der beiden Männer zu nahe treten, wenn wir nichts Anderes zwischen ihnen sehen wollten als Geschäft, als Leistung, Nutzen und Entgelt.

Dieses letztere Element finden wir umso reichlicher da, wo andere Basler mit Sigmund zu tun bekamen. Wir nennen in dieser Beziehung den Freiherrn Thüring von Ramstein, der dem König dreitausend Gulden lieh und dafür Burg, Stadt und Amt Dattenriet verpfändet erhielt. Sodann sind es zwei Gruppen oder Gesellschaften von Basler Geschäftsmännern, die sich den König durch große Darleihen verpflichteten. Die eine war gebildet durch Oswald Wartenberg, Hans von Waltenheim und Claus von Moos; die von ihnen kreditierte Summe betrug siebentausend Gulden, und

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/426&oldid=- (Version vom 1.8.2018)