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redlicher Leuten verloren haben," schrieben die Basler nach Hause. Es war wieder eine schwere Niederlage eidgenössischer Kriegsmacht, vor sieben Jahren gegen die Franzosen, heute im Solde Dieser. Unter den Baslern, die dabei den Tod fanden, waren des Heinrich Meltinger einziger Sohn Jacob, Bonaventura Bär, Lienhard David, der Sonnenwirt Adam Zeller. „Gott weiß der Andern Namen. Er wolle, daß sie selig seien geworden, daß sie um des christlichen Glaubens willen und um des Gelds willen also redlich gestritten und viel Sold verdient haben", schreibt mit Bitterkeit der Chronist. Die Heimkehr der Geschlagenen in Basel war von stürmischen Auftritten begleitet, und Kaiser Karl schrieb Briefe an die schwer erschütterte Stadt, in denen er ihr die übeln Folgen ihrer Politik vorhielt und sie aufforderte, jetzt von Frankreich abzulassen.

Aber diese Züge in französischem Solde nahmen keineswegs ein Ende. Sie waren allerdings anderer Art als diejenigen früherer Zeit. Der König warb, und so lange er seine finanzielle Pflicht erfüllte, konnte der Rat Keinen am Ziehen hindern. Der König hatte auch das wichtige Recht der Hauptmannswahl. So waren diese Kriegszüge fortan ein Unternehmen nur Frankreichs und kaum mehr ein baslerisches. Dennoch gehört unsere Teilnahme diesen freigebildeten städtischen Truppen, die Jahr um Jahr in den großen kriegerischen Bewegungen mit dahingerissen wurden.

Im August 1523 sehen wir hier eine Freischar sich sammeln und durch ihren Hauptmann Junker Balthasar Hiltbrant nach Oberitalien geführt werden, als Zuzug zum Heere Bonnivets; sie hat ein Fähnlein von drei Farben: weiß schwarz rauchfarbig. Dann im April 1524 sammelt Jacob Meyer zum Hasen, der ehemalige Bürgermeister, Mannschaft; doch kehrt sie nach acht Tagen wieder heim. Bis im Herbste 1524 der selbst nach Italien ziehende König Franz von der Eidgenossenschaft Truppen begehrt und auch aus Stadt und Land Basel ihm einige Hundert zulaufen. Diese nehmen Teil an der Belagerung von Pavia, dann am 25. Februar 1525 an der gewaltigen Schlacht selbst, in der das französische Heer geschlagen und der König gefangen wird. „Da gewannen wir eine ehrliche Beute von unserm Bündnis mit dem König; da verloren wir manchen guten Burger um des bösen Gelds willen. Gott verzeihs!“ Einer der in dieser Schlacht fallenden Basler ist der als französischer Pensioner und Freischarenführer uns schon bekannte Heinrich Isenflam; er hinterläßt vierzehn Kinder und große unerledigte Soldansprüche.

Es folgen Ereignisse in Menge. Aber Alles scheint in Formlosigkeit auseinanderzugehen. Wir erfahren nichts mehr von Truppensammlung in

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Dritter Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1924, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_3.pdf/428&oldid=- (Version vom 1.8.2018)