Seite:Westfaelischer Friede IPO 1649 071.jpg

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inständige Abwendung vorgangen/ so solle auß Lieb zum Frieden/ diese gantze Schuldt/ auch deren Schein hiemit vffgehebt/ vnd besagten Hertzogen/ deren Erben vnd Provincien erlassen seyn.

[Art. XIII, 12] Die Güldt bey dem Capitul zu Ratzenburg erlöscht. Fürs Zehende/ demnach die Hertzogen von Braunschweig vnd Lüneburg/ Zellischer Lini/ dem Capitul zu Ratzenburg biß von hero 20000. Gulden Jährliche Zinß entrichtet. So solle bey Vffhörung der Abwechselung/ auch solche Jährliche Zinß ein Ende haben/ vnd die Schuldt/ wie auch aller Schein hierüber erloschen seyn.

[Art. XIII, 13]Praebenden des Stiffts Straßburg. Fürs Eylffte/ deß Herrn Hertzogs Augusti beyden jüngern Söhnen Anthonio Vlrico/ vnd Ferdinando Alberto/ sollen zwey Præbenden im Bisthumb Straßburg/ so bald selbige ledig/ gegeben werden/ jedoch mit diesem Beding/ daß besagter Herr Augustus [sich] seines Anspruchs/ welchen er an ein oder andern Canonicat hiebevor gehabt oder noch haben möge/ begeben solle.

[Art. XIII, 14] Anderwertlicher Verzicht. Fürs Zwölffte/ hingegen so sollen hochermelte Hertzogen denen Postulationibus vnd Coadjutoriis, an das Ertzstifft Magdeburg vnd Bremen/ als auch Stiffter Halberstatt/ vnd Ratzenburg/ vollkömblich sich verzeyhen/ also daß/ was solcher Ertzstiffte vnd Stiffter halber hieoben in gegenwärtigem Friedens Instrument verordnet worden/ ausser jhrer Widerspruch kräfftig seyn/ vnnd die Capitul ein vnd andern Orths in dem Standt/ wie droben verglichen/ bleiben sollen.

[Artikel] XIV.

[Art. XIV, 1] Herrn Marggraff Christian Wilhelm geschicht satisfaction. Wegen der Summ der 12000. Reichsthaler/ so Herrn Christian Wilhelmen/ Marggraffen zu Brandenburg/ auß dem Ertzstifft Magdeburg Jährlichs zuerlegen/ ist abgeredt worden/ daß das Closter vnd Ampt Zina/ vnd Loburg/ besagtem Herrn Marggrafen so bald eingeraumbt werden sollen/ sampt allen Zugehörungen/ vnd aller Gerechtigkeit/ ausser deß Ius territorii. Vnd dieser Empter mag derselbe Herr Marggrafe zeit Lebens gebrauchen vnnd geniessen/ vnd ist hierüber einige Rechnung zu thun vnverbunden/ jedoch mit diesem Beding/ daß so wol in Welt: als Geistlichen Sachen den Vnderthanen kein Nachtheil zugezogen werde.

[Art. XIV, 2] Vnd demnach/ wie das gantze Ertzstifft/ also auch vorbesagtes Closter vnd Empter durch die böse Läuffen sehr verwüstet sind. Hierumb soll dem Herrn Marggrafen [vom itzigen][1] Administratorn, ohnverzüglich von deß Ertzstiffts Anlag/ so deßwegen geschehen solle/ 3000. Reichsthaler erlegt werden: so weder der Herr Marggrafe noch seinige Erben / wider zu bezahlen schuldig seyn sollen.


  1. ergänzt nach [1], S. 44
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand III., Gustav Adolf: Westfälischer Friede - Vertrag von Osnabrück. Frankfurt: Philipp Jacob Fischer, 1649, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westfaelischer_Friede_IPO_1649_071.jpg&oldid=- (Version vom 3.1.2020)