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VII.


Der Teufel in der Kirche zu Unna.

Es begab sich im Jahre 1596 zu Unna an einem Sonntage, zur Stunde des Predigens, da sowohl Katholische als Calvinisten in der Kirche waren, daß man ein gräßlich Gepolter oben in der Kirche an der Orgel hörte, worauf der Teufel aus der in Gestalt eines Calvinischen Dieners mit großem Heulen und Geschrey auf die Kanzel geflogen, darauf gestanden und sowohl von Katholischen als Calvinischen gesehen worden. Er hatte zwey große Hörner auf dem Kopfe, und ließ ein Gemurmel hören zwischen den Zähnen. Als er aber eine Zeitlang gestanden und gemurmelt, ist er verschwunden.

(v. Steinen, II. 1176.)


VIII.


Der Fluch des Bischofs.

Auf einem großen Bauernhofe unweit Dortmund, den wir hier nicht näher bezeichnen dürfen, wurde vor vielen hundert Jahren ein Bischof von den Bauern erschlagen, den sie eines Verbrechens wegen in Verdacht hatten, der aber ein frommer Mann und unschuldig war. Noch sterbend betheuerte er seine Unschuld, und sprach,

Empfohlene Zitierweise:
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_273.png&oldid=- (Version vom 23.2.2020)