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Seite:WienRaumZeit.djvu/7

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hat, ein etwas geneigter Strahl. (Fig. 2). Dabei ist so dass ist.

Fig. 2

Die von diesem Strahl zur Rückkehr gebrauchte Zeit ist demnach

Man sieht hieraus, dass durch die Translation die ursprünglich gleiche Zeit der beiden Lichtstrahlen verschieden geworden ist. Wenn man also die Spiegel und die Glasplatte auf einem drehbaren starren System montiert und einmal die Richtung , dann die Richtung mit der Richtung der Erdbewegung zusammenfallen lässt, so muss hierbei eine Verschiebung der Interferenzstreifen eintreten, die dem veränderten Gangunterschied der beiden Strahlen entspricht. Die Theorie der Relativität verlangt, dass dies nicht eintritt, und es muss demnach die Strecke in der Translationsrichtung ihre Länge im Verhältnis verkürzt haben, damit beide Lichtstrahlen wieder gleiche Wege zurücklegen.

Man kann also sagen, dass alle Dimensionen in der Translationsrichtung sich durch die Bewegung in dem angegebenen Verhältnis verkürzt haben müssen. Es ist dies aber keineswegs eine Verkürzung im gewöhnlichen Sinne des Wortes sondern sie ist nur wahrnehmbar für einen ruhenden Beobachter aber nicht für einen, der sich mitbewegt.

Eine weitere Folgerung aus der Relativitätstheorie bezieht sich auf die Zeit, worauf Einstein zuerst aufmerksam gemacht hat. Da nämlich ein Lichtstrahl, der in der Richtung der Bewegung die Strecke hin und zurück durchläuft, im bewegten System die Zeit oder vielmehr mit Berücksichtigung der eben abgeleiteten Verkürzung

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Wien: Über die Wandlung des Raum- und Zeitbegriffs in der Physik. Sitzungsberichte der physikalisch-medizinischen Gesellschaft zu Würzburg, Würzburg 1909, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WienRaumZeit.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)