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Wärst du nicht davon betroffen worden, so hättest du es nicht über dich gebracht, die Pracht und Herrlichkeit dieser Welt zu verlassen.“

Sie führten ihn auf einen Berg. Dort opferten sie dem Himmel und vergruben Gold in der Erde. Dann stiegen sie am hellen Tag zum Himmel auf. Die Fußspuren der acht Greise und des Königs haben sich in die Steine des Berges eingedrückt und sind dort noch zu sehen bis auf diesen Tag. Ehe sie das Schloß verließen, hatten sie aber das übrige Lebenselixier in einer Schüssel auf den Hof gestellt. Hühner und Hunde leckten und pickten es auf, und alle flogen zum Himmel empor. In Huai Nan hört man noch bis auf diesen Tag manchmal am Himmel droben Hähne krähen und in den Wolken Hunde bellen, und man sagt, das seien die Tiere, die dem König damals nachgefolgt.

Es war aber ein Diener des Königs, der war ihm auch nachgefolgt bis auf eine Insel im Meer; dort hatte er ihn zurückgeschickt. Der erzählte, daß der König selbst noch nicht zum Himmel aufgestiegen sei, sondern nur die Unsterblichkeit erlangt habe und auf der Welt umherwandere. Als der Kaiser von der Sache hörte, da reute es ihn sehr, daß er dem König Soldaten in das Land geschickt hatte und ihn dadurch vertrieben. Er berief Magier um sich, in der Hoffnung, auch den acht Greisen zu begegnen. Aber obwohl er sichs große Summen kosten ließ, gelang es ihm doch nicht. Die Magier betrogen ihn nur.


41. Der alte Dschang

Es war einmal ein Mann, den nannte man den alten Dschang. Er lebte in der Nähe von Yangdschou auf dem Lande als Gärtner. Sein Nachbar, namens We, hatte ein Amt in Yangdschou. Seine Tochter war eben im Alter, daß sie heiraten sollte. Darum berief er eine Ehevermittlerin und trug ihr auf,

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Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen. Eugen Diederichs, Jena 1914, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_ChinVolksm_104.jpg&oldid=- (Version vom 29.5.2018)