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 Aber auch hinsichtlich der Erziehung anderer sollen wir uns gleichfalls durch das jetzt Dargelegte gemahnt sein lassen. Von der Geduld haben wir schon gesprochen, die wir üben sollen, aber auch die Bedeutung des Gesetzes ist dabei nicht zu Verkennen. Es ist unsere Aufgabe auch unsere Gemeinden zu bewahren für das Heil. Zu dieser Tätigkeit gehört es, gute Sitte und Ordnung aufrecht zu erhalten, damit dadurch die Gemeinden bewahrt werden können für das Heil, das ihnen gepredigt wird und damit der Gemeinde es ermöglicht werde, immer wieder das Heil finden zu können. Darum ist bei der Erziehung heilsame Gewöhnung so notwendig und wichtig, als etwas Bewahrendes auf die Zeit hin, wo dann die Berufung selbst durch den Geist in die Herzen dringen kann.

 Noch wichtiger freilich ist die Zurüstung der einzelnen Menschen für das Heil. Hier findet sonderlich das Gesetz in seiner erziehenden Macht Anwendung als Spiegel, der zur Sündenerkenntnis führt. Darum muß auch in der Erziehung Strenge geübt werden und es dürfen die Fehler nicht etwa übersehen werden. Man darf sie nicht durchgehen lassen ohne sie zu rügen, damit ein Verlangen nach Gnadenkraft von oben und nach Vergebung in den Seelen möchte erwachen.

 Ach, daß wir möchten unsere eigene Seele retten und die auf den rechten Weg führen, die uns befohlen sind! Ja, möchte es uns einmal vergönnt sein sagen zu können: Hier bin ich und die, die du mir gegeben hast! Möchten wir unselig machen und die, die uns hören und denen wir dienen!

Amen!
Ps. 96. Lied: 343, 7. 8.