Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/89

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trage das Kreuz, wo es am dicksten und schwersten, niemand sei elender, als ich; aber wie dem allen sei, du hast doch viel (und ohne Vergleich) mehr gelitten und ausgestanden in deiner großen Unschuld für meine Sünden, zu derselbigen Bezahlung, mit welchen ich die höchste Strafe des ewigen Todes und der Verdammnis verdienet habe.

 Ach Herr, dir ist unsers Fleisches Schwachheit bekannt, darum du auch nicht allein mit der Ruthe uns züchtigest zur Beßerung unsers Lebens, sondern immer Gnade und Trost und Anzeigung deines väterlichen Herzens mit unterlaufen läßest, damit wir in deiner Stärke und Trost dennoch alles Unglück, wie groß es auch sei, können tragen und ausstehen. Darum, o Herr, gedenke auch mein, wenn du mich züchtigst und strafest, und wohne meiner armen Seele mit deiner Stärke und Tröstung bei, auf daß ich in meinem Kreuze geduldig ausharre und deinen Namen lobe und preise in alle Ewigkeit! Amen.