Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/99

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sei.[1] Denn wenn mir kein Haar von meinem Haupte fallen kann ohne deinen Willen; wie könnte ich die edle Gabe meiner Gesundheit ohne deinen Willen verlieren? O lieber Heiland, erhalte mich bei dieser Erkenntnis und versiegele sie in meinem Herzen, so wird die Ungeduld keinen Platz darin finden. Du hast mich zugerichtet, wie du mich gerne siehst, und willst mich deinem Leiden ähnlich machen. Dafür danke ich dir, allerliebster Erlöser, denn ich bin gewiß, daß du es nicht böse meinen kannst, sondern daß mir meine Krankheit nach deinem Willen zum Besten dienen muß. Ich weiß, es ist mir gut, daß du mich züchtigst und demüthigst, auf daß ich deine Rechte lerne. Hilf, mein Gott, daß ich mein Leben lang an deine Züchtigung gedenke und mich vor Sünden hüte, auf daß mir nichts Aergeres widerfahre. Amen. O Herr Jesu! Amen.




  1. Schöne Stelle aus dem gemeinen Gebete am Sonntag: „Tröste sie (die da leiden), Gott, mit deinem heiligen Geiste, daß sie solches alles als deinen väterlichen Willen aufnehmen und erkennen“.