Ich bin getauft auf Deinen Namen,
Gott Vater, Sohn und heil’ger Geist;
Ich bin gezählt zu Deinem Samen,
Zum Volk, das Dir geheiligt heißt;
Ich bin in Christum eingesenkt,
Ich bin mit seinem Geist beschenkt.
Du hast zu Deinem Kind und Erben,
Mein lieber Vater, mich erklärt;
Du hast die Frucht von Deinem Sterben,
Mein treuer Heiland, mir gewährt;
Du willst in aller Not und Pein,
O guter Geist, mein Tröster sein.
Doch habe ich Dir auch Furcht und Liebe,
Treu und Gehorsam zugesagt;
Ich habe mich aus reinem Triebe
Dein Eigentum zu sein gewagt;
Hingegen sagt ich bis ins Grab
Des Satans schnöden Werken ab.
Mein treuer Gott, auf Deiner Seite
Bleibt dieser Bund wohl feste stehn;
wenn aber ich ihn überschreite,
So laß mich nicht verloren gehn;
Nimm mich, Dein Kind, zu Gnaden an,
Wenn ich hab einen Fall getan.
Ich gebe Dir, mein Gott, aufs Neue
Leib, Seel und Herz zum Opfer hin;
Erwecke mich zu neuer Treue
Und nimm Besitz von meinem Sinn;
Es sei in mir kein Tropfen Blut,
Der nicht, HErr, Deinen Willen thut.
Wilhelm Löhe: Wilhelm Löhe’s Tractate für die Seelsorge. IV: Tägliche Erneuerung des Taufbundes.. Carl Junge’sche Officin, Ansbach 1865, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_T%C3%A4gliche_Erneuerung_des_Taufbundes.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.10.2017)