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eine schlangenartige Umwindung des Eisenstiels, die in Spitzen endigt, eigenthümlich ist.

Das Wurfeisen[1], von den Arabern Schangormangor genannt, ist sehr mannichfaltig in seiner Form, ca. 3 Spannen lang, von denen fast 2/3 auf die Handhabe kommen. Der schneidende Theil hat scharfe Fortsätze, welche durchschnittlich die Länge einer Spanne haben und sehr verschiedenartig in ihrer Gestalt und in ihrer Beziehung zum Körper der Waffe sind. Sie kommen aus Borgu, Wadaï, Ennedi, zum kleinsten Theile aus Bardaï. Ihre Aehnlichkeit mit den Wurfeisen der Njām-Njām, welche v. Heuglin in seiner: Reise in das Gebiet des weißen Nils, S. 214 abgebildet hat, ist unverkennbar. Beifolgende Zeichnungen werden immerhin genügen, eine Idee von den beschriebenen Waffen zu geben.

édi buï édi téneï

Der Handdolch, welcher die Länge unserer Hirschfänger hat, ist durch einen Lederring am linken Handgelenke befestigt in der Weise, daß die Spitze nach oben sieht und der Kreuzgriff sich in der Nähe der Hand befindet. Seine Form ist stets dieselbe, da er stets ein Landesprodukt (aus Bardaï) ist; höchstens die Länge wechselt unbedeutend. – Im Innern seiner Scheide findet sich gewöhnlich noch ein kleines Messer mit einem Stiel in Form einer Pincette, das hauptsächlich dazu bestimmt ist, in den Fuß getretene Dornen und Stacheln zu entfernen, ein trotz der harten Haut der Tibbu sehr wichtiges, kleines Instrument.

Ebenso ist das Schwert, das übrigens nicht im Besitz Aller ist, ohne Unterschied in der Form, gerade, breit, zweischneidig, mit Kreuzgriff,


  1. Dieses Wurfeisen heißt bei den Funje: Kulbêdah, bei den Kordufanern: Kúrbadj oder Trúmbasch, Trombadj. Vergl. Hartmann, Reise des Baron von Barnim.
    Red.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)