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dann hat sie Beechey im Februar 1826 gesehen und ihr, da er sie für eine neue Entdeckung hielt, den Namen Melville gegeben. Sie ist 10 M. lang und 5 M. breit und liegt (das Nordende) in 17° 35′ Br. und 142° 46′ Lg. Das Riff ist auf der ganzen Südseite entblößt, dagegen hat es auf der Nordseite einen gut bewaldeten Landstreifen mit einigen Kokospalmen. In die Lagune, die einige Perlen liefert, führt ein nur für sehr kleine Boote fahrbarer Kanal. Die Insel hat einige Bewohner.

53. Reitoru. Diese Insel fand Cook 1769 den 7. April und nannte sie Bird; Belcher hat sie 1840 den 29. März gesehen. Sie liegt 1 Grad im Westen von Marukau in 17° 49′ Br. und 143° 5′ Lg. und hat 4 M. Länge und die gleiche Breite. An der Nordseite hat das Riff einen Landstreifen mit wenigen Bäumen, unter denen keine Kokospalmen sind, die Insel ist auch unbewohnt und mit Seevögeln bedeckt; an der West-, Süd- und Ostseite ist das Riff ganz entblößt. Die Lagune ist voller Korallenfelsen und unzugänglich, allein reich an Perlen.

54. Haraiki[1]. Der erste Entdecker dieser Insel war Boenechea, der sie 1772 den 1. October San Quentin benannte. Im Jahre 1821 den 22. September erreichte sie Kapt. Stavers, der sie für eine neue Entdeckung hielt und ihr den Namen Birnie gab, und gerade so ging es Beechey, der ihr 1826 im Februar den Namen Crocker beilegte[2]. Sie ist von Nordwest nach Südost 4 M. lang und eben so breit und liegt in 17° 26′ Br. und 143° 25′ Lg. Auf dem Riffe ist nur wenig Land mit kleinen Gebüschen und einigen Palmen, und in die Lagune führt an der Südostseite ein selbst für Boote gefährlicher Kanal. Sie ist nicht bewohnt.

55. Anaa, eine der wichtigsten und politisch die bedeutendste Gruppe des ganzen Archipels. Entdeckt hat sie Cook, der ihr 1769 am 8. April den sehr bezeichnenden Namen Chain gab; 1772 den 1. November sah sie Boenechea, der sie Todos los santos benannte. Später haben sie Beechey im März 1826 und Belcher im April 1840 besucht. Sie hat von Nordwest nach Südost 18 M. Länge und 9 M. Breite und liegt (das Nordende) in 17° 20′ Br. und 145° 31′ Lg. Das Riff enthält eine Menge kleiner, sandiger Inselchen von höchstens ½ M. Breite, die durch Stellen des entblößten Riffs verbunden und mit Sträuchern und Bäumen, vor allem mit Kokospalmen bedeckt sind,


  1. Bei Wilkes Tekukotu.
  2. Beechey. Vol. I. p. 183.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 364. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_364.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)