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Lagune hineinschlägt, verbunden sind und schöne Vegetation, besonders auch Palmen tragen. In die Lagune führt an der Südwestseite ein schmaler, doch für kleine Schiffe hinreichend tiefer Kanal, in dessen Eingange selbst größere Schiffe im Nothfall ankern können; nahe bei ihm liegt das Dorf der Einwohner.

77. Manihi. Im Westen der Sondergrondinseln liegen nahe bei einander zwei andere Laguneninseln, die le Maire und Schouten 1616 den 16. April entdeckten und wahrscheinlich ebenfalls für eine Gruppe hielten, der sie, da sie hier Wasser einnehmen konnten, den Namen Waterland gaben. Dieselben Inseln fand 1797 im Juli der engl. Kapt. Wilson, 1830 den 6. Februar der russische Seemann Hagemeister, 1839 im September erforschte sie Wilkes. Die östliche Gruppe heißt Manihi[1], auf den Karten auch Wilson. Ihr Ostende liegt in 14° 26′ Br. und 146° 4′ Lg., und sie ist 14 M. gegen Ostnordost lang und 6½ M. breit, der Flächeninhalt 50 (engl.) Quadratmeilen, von denen 9 bewohnbares Land sind. Das Riff hat eine dreieckige Form und viele kleine Inseln, die bis ½ M. breit sind, viele Sträucher und Bäume, auch Kokospalmen, und frisches Wasser haben. Die Lagune ist durch einen breiten und tiefen Kanal am Südostende für kleine Schiffe zugänglich. Die Gruppe ist bewohnt.

78. Oahe[2] ist die zweite Gruppe der Waterland, die Wilkes sehr überflüssiger Weise nach einem seiner Schiffe Peacock benannte. Sie liegt 8½ M. im Westen von Manihi, das Westende in 14° 35′ Br. und 146° 27′ Lg., und ist 15 M. von Nordost nach Südwest lang und 10 M. breit. In ihrer Bildung gleicht sie Manihi. Das Riff hat allenthalben viele kleine Inseln von über ½ M. Breite, die mit dichter Vegetation bedeckt sind, über die sich nur wenige Kokospalmen erheben; die Lagune ist seicht und hat an der Westnordwestseite einen Kanal, der selbst Schiffen von mittlerer Größe das Einlaufen gestattet. Jetzt hat die Gruppe einige Bewohner.

79. Apataki (tahitisch Apatai). Südlich von den Waterlandinseln und östlich von Rangiroa liegen vier große Lagunengruppen, denen Cook, der sie am 19. April 1774 sah, den Namen der Palliserinseln beilegte, obschon die meisten von ihnen 1722 von Roggeveen gefunden sind. Nach Cook hat sie Kotzebue auf seinen beiden Reisen 1816 im April und 1824 im März, Bellinghausen 1819, Hagemeister im Februar 1830, Fitzroy im November 1835 und Kapt. Hudson von Wilkes Expedition im September 1839 besucht. Die nordöstliche dieser


  1. Bei Wilkes Manhii.
  2. Bei Wilkes Ahii.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_388.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)