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genannten Reihe hieß Obeena. In der cylinderförmigen oder (nach Roggeveen) kranzartigen Kopfbedeckung findet Förster eine Aehnlichkeit „with the headdress of some Egyptian divinity“. Nach Roggeveen war der Kopfschmuck musivisch mit kleinen Steinen ausgelegt (wie oft bei mexicanischen Figuren). Langle fand einen Zusammenhang der unterirdischen Steinbauten mit der Bestattung, nehmlich Oeffnungen, wie sie die Bonny-Neger an ihren Gräbern anbringen, um den Todten Speise zukommen zu lassen, und für das Andenken derselben errichtete Pyramiden aus losen Steinen. Die Quadern des Morais waren aus Lagerblöcken gefertigt „and laid after the most excellent best rules of art, fitting in such a manner, as to make a durable piece of architecture“. Man fand auch Felszeichnungen, allerlei Figuren in menschlicher Form und „une espèce de mannequin de jonc, qui figurait une statue humaine recouvert d’une étoffe blanche“. Seitdem sind noch zu verschiedenen Malen gelegentlich Nachrichten über die Oster-Insel nach Europa gekommen, durch Chamisso, der von dem nahegelegenen Salas y Gomez angeregt, unsere Dichtkunst mit einer ihrer kostbarsten Perlen bereicherte, ferner durch Lisiansky u. A. m.; die genaueste Kenntniß verdanken wir aber neuerdings F. L. Palmer, der einige der Figuren an das British Museum mitnahm und von den auf der Insel als Missionäre ansässigen Jesuiten hörte, daß alte Traditionen von der Einwanderung des Königs Too-koo-i-oo aus Oparo (Rapa-iti) redeten, der die Idole herbeigeführt habe und dann in ein Insekt verwandelt sei, ein Gegenstand der Verehrung unter den Insulanern (ähnlich wie es Kolbe von den Hottentotten erzählt). Die Indianer, von denen Palmer einige Schädel an das Museum of Royal College of Surgeons ablieferte, gleichen unter den Polynesiern am Meisten den Marquesas-Indianern, und zeigen oft europäische Züge, mitunter auch weiße Farbe, die (neben rothem Haar) schon von Mendaña bemerkt wurden. Hinsichtlich der Figuren ist zunächst zu beachten, daß Palmer ein von den Eingeborenen Tingi-tingi genanntes Steininstrument fand, das für ihre Herstellung gebraucht wurde und das von Bedeutung sein würde für die kürzlich aufgeworfene Frage, ob sich die alten Egypter (und, wie Andere wollen, die Mexicaner) zur Herstellung ihrer Statuen der Steinwerkzeuge bedient hätten. Cook beschreibt die Speere, als „pointed with a sharp triangular piece of a black glassy lava (pumex vitreus)“. Die Colossalbilder sind verfertigt „of a grey compact lava (Trachyte), found in the crater of Otuiti, and there is a distinct slide for them to be taken out“ (wie man bei den Pyramidenbauten im Nilthale bemerkte). Ihre gewöhnliche Größe ist 15–18 Fuß, doch maaß Palmer eines von 34 Fuß, ein anderes dagegen (Hoa-hava) von 4½–5 Fuß. Den flachen Köpfen sind Kronen (Hau) aufgesetzt und diese „are made of

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_486.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)