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Minendistrikten mit, Duran den Besuch der Serra von Caraça. Ueber die Colonisationsfrage spricht Tschudi und ebenso Schultz (in seinen nachgelassenen Notizen), über die Coroados Hensel. Die von der brasilianischen Regierung herausgegebene Karte des Amazonas wurde von Kiepert für unsere Zeitschrift reducirt.

Ein weites Binnenmeer, rollt der Marañon seine Fluthen durch seine noch unberührte Welt, durch ein von steten Ostwinden temperirtes Tropenland, strotzend an Kostbarkeiten jeder Art, an Luxushölzern, an Balsamen, an Farbestoffen, und die aus seinen Quellen den Hauptarm speisenden Bäche verschlingen sich in den Thalwindungen der Andes mit den von Osten durchbrechenden Strömen, so daß auf dieser größten Breite der amerikanischen Südhälfte Atlantic und Pacific aus Ost und West für den Handelsweg nahe zusammengerückt sind.

In Peru mehren sich die Dampfer auf den Binnenflüssen, schon ist einer derselben den Ucayali und Santa Aña hinaufgestiegen, bis in die nächste Nähe der hochthronenden Inca-Stadt, so daß „El brillante Porvenir de Cuzco“, dessen Prophezeiungen vor 20 Jahren noch patriotische Träumereien schienen, Faßlichkeit zu erhalten beginnt. Nystrom erforschte die Montaña von Paucartambo und, wie Pereira, den Chanchamayo, Mancini (1868–69) den Madre de Dios bis zum Beni, Raymondi die Campos-Indianer, der unermüdliche Chandless den Jurua. Die Absicht von Manaos am Rio Negro aus den Madeira zu erforschen, stieß auf vielfache Hindernisse, doch belohnt sich jeder seiner Schritte durch eine Vermehrung genauer und ausführlicher Aufnahmen. Für Schiffbarmachung des Madeira sind an den Stromschnellen desselben die Ingenieure Keller von der brasilianischen Regierung mit Arbeiten beauftragt. In der von der Smithsonian-Institution ausgesandten Expedition liefert Orton barometrische Höhenmessungen aus der Kette der Andes und das Amazonenthal hinab, bis zur atlantischen Küste, sowie Mittheilungen über die Indianer an den Ufern des Napo. Marcoys’ unterhaltende Erzählungen über die Indianerstämme vom Ucayali bis Amazonas sind gesammelt erschienen (1869). Raimondi fixirt die Confluenz des Apurimac und Mantaro. Bollaert berichtet über die peruvianische Provinz Tarapaca und über das sonst gesunde Iquique, wo sich seit einigen Jahren biliöse Fieber zeigen, die durch die Panama-Dampfer eingeschleppt sein sollen. Gerstaecker besuchte Venezuela und v. Tschudi’s Reisen leiten aus Brasilien nach der Westküste hinüber. Die Peruvianer am Amazonas werden von Searle und Paz Soldan besprochen, Chile von Aube. Philippi beschreibt die heißen Quellen am Puyehue- und Lanquihue-See, sowie die Indianer Valdivia’s. Die furchtbare Erschütterung, von der die Westküste Südamerika’s vom 13–16. Aug. 1868 betroffen

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 510. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_510.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)