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erlauchten Körperschaft gebilligt, von dem Reisenden mit glänzendstem Erfolge ausgeführt wurde. Als Hauptgegenstand seiner Thätigkeit hatte S. die naturwissenschaftliche Erforschung dieses (freilich nach allen z. Th. sehr verdienstlichen Leistungen früherer Reisenden auch in geographischer Beziehung noch keineswegs genügend bekannten) Gebietes sich vorgesetzt; eigentlich geographische Entdeckungen hatte er bescheiden nicht in Aussicht gestellt; dennoch ist durch seine Energie und seine umsichtige Benutzung der gegebenen Verhältnisse die Hoffnung, welche der verehrte Redacteur dieser Zeitschrift Z. E. III. 373 aussprach, „daß es unserem Dr. Schweinfurth gelingen möchte, uns ein besseres geographisches und ethnographisches Bild über diese Gegenden (die damals auch in den Erkundigungen v. Heuglin’s und der Gebrüder Poncet, sowie in den dürftigen Mittheilungen Piaggia’s sehr nebelhaft erscheinenden Niām-Niām-Länder) zu bringen“ bereits vollständig in Erfüllung gegangen.

Die Berichte über den äußeren Verlauf dieser Reise sind in Z. E. III. 517, 521, 528. IV. 311, 316. V. 29, 97. zu finden. Kürzere Berichte sind in P. M. 1869. 53. 281. 1870. 18. 1871. 11 abgedruckt.

Schweinfurth verließ Berlin am 30. Juni 1868, schiffte sich nach einem kurzen Aufenthalte in Alexandrien und Kairo am 20. Aug. in Suez ein und erreichte nach einem Besuche der Schwefelminen in Gimsah und zweitägigem Aufenthalte in Dschidda am 1. Sept. Suakin, von wo er sich am 10. nach den Bergen in Singat begab, wo die Bewohner dieser Stadt ihre Sommerfrische abhalten, um als Gast des ihm von der früheren Reise bekannten Gouverneurs in mehrwöchentlichem Aufenthalte die Vegetation dieser Küstengebirge, welche eine höchst eigenthümliche Vegetationsform in dem Vorkommen der von v. Heuglin auf seiner Rückreise 1864 entdeckten Dracaena Ombet Kotschy und Peyr., nahe mit dem Drachenbaume der kanarischen Inseln verwandt, besitzt, zu erforschen. Ein Resultat dieser Forschungen sind die in der B. Z. 1868, 849 abgedruckten Vegetationsskizzen aus dem südnubischen Küstengebirge, sowie die in Z. E. IV. 334 mitgetheilten Pflanzennamen der Bega-Sprache zwischen Suakin und Berber aufgezeichnet wurden.

Von Singat begab sich S. über Berber nach Chartum, wo er im Hause des damaligen norddeutschen Consuls Duisberg die gastfreiste Aufnahme fand und bis Neujahr 1869 verweilte, um seine Weiterreise vorzubereiten. Durch die kräftige Vermittlung des General-Gouverneurs Djaffer-Pascha, welcher sich mit edlem Stolze als Vokil (Geschäftsführer) der Berliner Akademie bezeichnete, schloß er mit

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 569. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_569.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)