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Ende Januars, nachdem diese Insel im März 1867 durch heftige Erdbeben verwüstet worden war; zwei Stöße empfand Rhodos am 20. April, und am 16. April wurde Aleppo stark erschüttert.

Heftige Stöße erfolgten in Tiflis am 22. Februar und 18. März, und ein heftiges Erdbeben im Dezember, das sich bis nach Täbris in Persien fortgesetzt zu haben scheint. Eine Woche wurde täglich der Kreis Schoropan und die Ansiedlung Kivilewskoje (Kaukasus) im Februar erschüttert; und der Distrikt Kussary heftig am 28. November. Alexandropol fühlte am 18., 19. und 20. Februar starke Stöße. – Vom 4. April wurde auch ein Erdbeben in Taschkend gemeldet, vom 8. Oktober ein heftiges in Hiogo in Japan.

In Neu-Süd-Wales in Australien hat man am 19. Juni an verschiedenen Orten 13 Erdstöße verspürt. Schwache Stöße empfand man auf Neu-Seeland am 14., 15., 17. und 19. August, zur Zeit des großen Erdbebens in Süd-Amerika, ein heftigeres am 17. August, bei welchem viele Menschen umkamen.

Victoria auf Vancouvers-Insel hatte am 7. November ein starkes Erdbeben; Augusta in Maine empfand leichte Stöße am 29. Februar. Aus Puerto-Rico wurde eins vom 3. Januar gemeldet, und ein stärkeres vom 10. März, das zugleich in Antigua und St. Thomas gefühlt wurde, und sich am 17. März wiederholte; aus Jamaica eins vom 7. Januar; St. Thomas hatte schon im November 1866 gelitten, und die Erschütterungen hatten sich dort bis Ende Februar 1868 fortgesetzt. Guatemala empfand Ende Mai während mehrerer Tage heftige Erderschütterungen; San Salvador am 11. Februar, wo man bis zum Mittag des 17. Februar 150 Stöße beobachtete, darunter einige sehr heftige, selbst ein 25 Sek. anhaltender; die Stöße dauerten im März fort, bis in den Anfang Aprils. Ebenso zählte man an der Fonseca-Bai vom 11. bis 16. Februar 115 Stöße, die von da an bis zum 23., wo der Ausbruch des Conchagua erfolgte, noch zahlreicher wurden.

Im Oktober wurden verschiedene Gegenden Mejicos betroffen, und am 19. fand ein heftiges Erdbeben beim Dorfe Sa. Catarina Albarradas statt, wo ein Berg barst und zur Hälfte ins Thal stürzte; bis zum 2. November dauerten die Erschütterungen und Einstürze fort. Vom 1. bis 6. November litt San Luis Potosi sehr; bei Iturbide zählte man innerhalb 24 Stunden bis 50 Stöße, so daß Häuser und Kirchen unbrauchbar gemacht wurden; der am 4. November erfolgende starke Stoß wurde auch in Mejico empfunden. Endlich fand am 20. Dezember ein heftiges Erdbeben statt, bei welchem in Colima Häuser einstürzten und dessen Verwüstungen namentlich in Manzanillo groß waren, wo der Stoß die Kathedrale spaltete.

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 602. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_602.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)