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Seite:ZentralGut 995739210105505 Moos Schriften Hofbruck.djvu/41

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XV. Christus wecket seine Jünger, und die Juden fangen thue.

Welch ein verwirrte Angst giebt Jesus zu verstehn;
Izt fagt er, schlafet nun, bald sagt er, laßt uns gehn;
Was ist wohl Schuld daran? es läßt sich gar leicht sagen:
Weil er den Sündenlast der ganzen Welt muß tragen.

XVI. Judas verrathet Christum, und Malchus verliehrt ein Ohr.

Viel besser ist der Streich, den Petrus Malcho gab,
Obwohl er ihm damit sein rechtes Ohr schneidt ab,
Als der verfälschte Kuß, den Judas Christo giebet.
Wird derley Schmeichel-List izt nicht mehr ausgeübet?

XVII. Susanna wird von 2. alten Richtern zur Unzucht angereizet.

Susanna bleibet rein, sie ist der Keuschheit Sitz,
Obwohl des Hauptes Schnee nicht löscht der alten Hitz,-
Und was an ihnen noch das allerschlimmste Zeichen,
Ist daß fie Richter sind. Giebt es nicht mehr dergleichen?

XVIII. Christus wird gefangen, und die Jünger fliehen davon.

Ihr Jünger nur gemach! warum nemmt ihr die Flucht?
Da Jesus in der Noth, ihr euch zu retten sucht.
So geht es in der Welt: so lang das Glücke scheinet,
So wird ein Freund geliebt, verlassen wenn er weinet.

Empfohlene Zitierweise:
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/41&oldid=- (Version vom 29.9.2024)