Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern | |
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LXXI. Christus geht durch verschloßne Thür.
Der Heiland gehet ein zu der verschloßnen Thür,
und stellet glorreich sich den lieben Jüngern für:
Giebt ihnen den Gewalt zu lösen und zu binden.
Wer läugnet denn der Kirch den Ablaß von den Sünden?
LXXII. Thomas berührt die Wunden Christi.
Daß Gott erstanden ist, das glaubet Thomas nicht,
Gar den Aposteln er ein solches widerspricht,
So lang bis er die Hand gelegt in Jesu Wunden.
So hat durch Unglaub hier der Glaub mehr Glanz gefunden.
LXXIII. Christus erscheint seinen Jüngern an dem Meer.
Als Jesus an dem Meer sich kaum dem Petrus zeigt,
Er voller Glaub und Lieb aus seinem Schifflein steigt,
Und eilet durch das Meer, zu ihme zu gelangen.
Ach! hätten wir doch auch nach Gott so ein Verlangen.
LXXIV. Christus lehret seine Jünger auf dem Oelberg.
Weil Gott die Jünger so wie seine Kinder liebt,
Er ihnen zu der Letz recht schöne Lehrstück giebt.
So soll ein Vater auch die Kinder unterweisen,
Wenn er in dem Begriff von dieser Welt zu reisen.
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/55&oldid=- (Version vom 29.9.2024)