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 Auf ein Gemählde der Tuscia.[1]

Die du in weißem Gewand’ und weißem Schleier das Sieb hier
     Tragen siehest, sie ist Tuscia, züchtig und schön.


  1. Tuscia, eine edle Römerinn, ein Vestale. Sie verschmähete es, mit Worten ihre Unschuld zu vertheidigen, und lief mit dem Siebe in der Hand zur Tiber. Sie schöpfte Wasser mit dem Siebe, und sprach: „o Vesta, wenn ich keusch und dir getreu bin, so bringe ich dies Wasser zu deinem Tempel.“ Und sie brachte es, erzählt Livius. Die Vorstellung ist ein sehr bekanntes Denkmal.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)