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Dann eine Stimme vom Wohnhause her, die der alten Malwine:

„Herr Harald – Herr Harald!“

Harst zuckte zusammen. Ein Etwas in diesem Ruf ließ ihn Schlimmes befürchten, irgend eine Nachricht über Margas Verbleib.

Malwines bleiches, verstörtes Gesicht sagte ihm genug. Er stürmte in sein Arbeitszimmer. Dort saß die Mutter im Schreibtischsessel mit tränenumflorten Augen.

„Mein – mein armer Junge!“ brachte sie nur mühsam hervor.

In ihrem Schoß lag der Telephonhörer mit der grünen Seidenschnur. Harst nahm ihn auf, meldete sich.

Sein Studienbekannter und Klubgenosse Kriminalkommissar von Perbram meldete sich.

Harst erblaßte. Ganz schonend teilte ihm Perbram das Furchtbare mit. Marga war vor einer halben Stunde in einer Laube des Laubengeländes an der Bahnstrecke Halensee-Heerstraße mit einer Stichwunde im Herzen tot, ermordet offenbar, aufgefunden worden.




Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Zwei Taschentücher. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zwei_Taschent%C3%BCcher.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)