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Sponsel Grünes Gewölbe Band 2/Tafel 15

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Tafel 14 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 2 (1928) von Jean Louis Sponsel
Tafel 15
Tafel 16
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TAFEL 15
1. HOHE DOPPELSCHEUER IN NEUGOTISCHEN FORMEN
VON ANDREAS ROSA, MEISTER IN NÜRNBERG 1599
*
2. HOHER DECKELPOKAL IN NEUGOTISCHEN FORMEN
EINES HAMBURGER MEISTERS, GESCHENK DER
STADT WITTENBERG AN KURFÜRST JOHANN
GEORG II. VON SACHSEN
*
3. DOPPELSCHEUER MIT KUGELIGEM GEFÄSS
AUS PERLMUTTER VON URBAN WOLFF,
MEISTER IN NÜRNBERG 1585
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[180] Links: Zwei Buckelpokale ohne Deckel zu einer Doppelscheuer vereinigt. Das Gefäß kelchförmig über der Einschnürung mit einer Reihe großer glatter Buckel versehen, ebenso der geschweifte Fuß. Gefäß und Fuß mit ziselierten Rollwerkornamenten geschmückt, dazu am Lippenrande eingravierte Blumenranken mit Jagdtieren. Darunter zwischen den Buckeln und auf dem unteren Wulst des Gefäßes aufgesetzte Ranken aus weißem Silber, oben mit Kinderköpfen und unten noch darunter silbervergoldete Festons und weibliche Halbfiguren. Der Knauf hat drei aufgesetzte hermenartige Halbfiguren aus weißem Silber. – Auf dem Lippenrande und dem Rande des Sockels die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke von Andreas Rosa, R 3168, Meister 1599, erwähnt 1617. (H. 2 X 35 – IV. 301 u. IV. 296.)


In der Mitte: Hoher neugotischer Deckelpokal, am Gefäß, am Deckel und dem Fuß mit je zwei Reihen von Buckeln um eine Einschnürung, deren mit getriebenem Knorpelornament verzierte Fischblasenendungen ineinandergreifen. An Stelle des Schaftes ein bemalter Baumstamm mit einer Daphne aus Weißsilber. Die Buckeln sind glatt getrieben, am Gefäß die obere Reihe stark ausladend. Auf dem Deckel mit überhängendem Rand eine gegossene glatte Renaissance-Vase mit zwei weißen Henkeln, von dem in der Vase steckenden Strauß sind nur noch die Stengel vorhanden. Am Mundrand und auf dem Rand des Sockels die Stadtmarke von Hamburg, nicht bei R, und die Meistermarke PVL. In dem Deckel eine Scheibe mit gepunzter Widmung in lateinischen Worten der Stadt Wittenberg an den Kurfürsten Johann Georg II. vom 24. September 1637. (H. 87,5 – IV. 186.)


Rechts: Kleine Doppelscheuer, silbervergoldet und mit Festons und Vögeln graviert, das halbkugelige Gefäß im unteren Teil aus Perlmutterplatten gebildet und von Schienen gehalten. Am Lippenrand die Beschaumarke von Nürnberg und die (am Rande des Sockels wiederholte) Meistermarke VW, R 3150, Urban Wolff, Meister 1585. (H. 2 X 19 – III. 154 u. 155.)