Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 17
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FIGUREN NACH EINEM ENTWURF DES ANNIBALE FONTANA.
DER GOLDENE FUSSRAND UND DIE GOLDENEN
FIGURALEN ANGRIFFE MIT EMAIL UND JUWELEN VERZIERT.
MAILÄNDER ARBEIT DER ZWEITEN HÄLFTE DES
16. JAHRHUNDERTS
[200] Flasche aus Bergkristall in flacher Pilgerflaschenform, mit an den Breitseiten eingeschnittenen figuralen Darstellungen unter Bäumen und Weinlaub und am Hals mit eingeschnittenen Fruchtgehänge nach einem Entwurf von Annibale Fontana. Auf goldenem mit schwarz emaillierten eingravierten Ranken geschmückten und abwechselnd mit Rubinen und Smaragden in Kastenfassungen besetztem ovalen Sockelrahmen, der eine den Boden der Flasche schließende flache Platte umfaßt. In diese Platte ist ein unter einem Baum sitzender Trinker eingeschnitten. Die Kasten der Edelsteine haben über einem weiß emaillierten Perlrand eine an den Ecken krabbenartig aufragende, an den Seiten in zwei Bogen gesenkte leicht schwarz emaillierte Verstärkung. Ähnliche Fassungen auch an dem Sockel der Teufelskanne. Einen besonderen Schmuck der Flasche bilden die beiden in Schulterhöhe angebrachten doppelschwänzigen geflügelten und oben von Schlangen umgebenen Sirenen aus mattiertem Gold, von denen Teile emailliert sind und der Gürtel mit je einem Smaragden und zwei Rubinen besetzt ist. Während die Flügel mehrfarbig emailliert sind, haben die Fisch- und Schlangenleiber eine schwarze Schuppenmusterung auf Goldgrund. In dem Inventar der Schatzkammer von 1588, worin diese Flasche erwähnt ist, wird auch noch angegeben, daß diese mit einem Stöpsel mit einer Rubinwacke versehen war. Die Brüder Sarachi in Mailand vor 1580. (H. 31,5 – V. 186.)