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Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 50

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Tafel 49 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 50
Tafel 51
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TAFEL 50
DIE CHALZEDONSCHALE MIT DEM RUHENDEN HERKULES
AUS GOLDEMAIL UND MONSTRÖSEN PERLEN, AUFS
REICHSTE MIT EMAIL UND JUWELEN VERZIERT.
VON MELCHIOR DINGLINGER.
VORDER- UND RÜCKSEITE
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[266] Schale mit dem ruhenden Herkules, von Melchior Dinglinger. Links die Vorderseite. Die ovale Schale selbst besteht aus Chalzedon und wird von einem aus goldnem Schweifwerk gebildeten Schaft auf ovalem geschweiften Sockel getragen. Alle Teile der Fassung bestehen aus Gold und sind reich mit Email- und Edelsteinschmuck bedeckt. Auf der Vorderseite des Schaftes steht auf einer in dessen Mitte von emaillierten und mit Diamanten ausgefaßten Ranken getragenen emaillierten Platte eine Portalöffnung, von zwei Vasen flankiert, deren emailliertes Zeltdach von einer um einen Diamanten strahlenden Sonne gekrönt und vorn von einem Papageien überdeckt wird. Aus dem Portal schaut ein Hirschkopf, von einer monströsen Perle gebildet, hervor. Auf der Rückseite steht eine Vase zwischen und unter Ranken, die eine ovale flache Schale als Kelch der größeren gewölbten Chalzedonschale tragen. Die als Kelch dienende Schale ist auf mattem Goldgrund mit hellblau emailliertem Bandwerk gemustert, von dem dunkelblau emaillierte ovale Felder umrahmt sind, auf denen Diamanten aufsitzen. Eine gleichartige Ausstattung trägt die Einschweifung des ovalen goldnen Sockels, die von zwei Reifen mit Diamanten eingefaßt ist und der Fußrand darunter mit Smaragd und Rubinkörnern in hellblau emaillierter Umrahmung. Zwei schwarz und grün emaillierte Schlangen winden sich am Sockel. Auf dem mit einer Achatplatte belegten Sockel steht ein emaillierter Hund und liegt eine solche tote Schlange mit aufgerissenem Leib. Die gewölbte Chalzedonschale hat im Boden Achatwachstum, an ihrer vorderen Breitseite ragt ein goldner Ausguß vor, der oben von zwei mit Diamanten ausgefaßten Eidechsen flankiert wird. Unter ihm werden zwei goldne Vorhanghälften von je einem an der Schale in Relief angebrachten goldnen Adler hochgehalten. Weiß emaillierte Festons und eine Perle hängen darüber. Unter dem Vorhang liegt auf Hermelinmantel unter Kurfürstenhut und mit Diamanten ausgefaßter Königskrone ein goldner, mit Diamanten besetzter Schild, auf dessen hellblau emailliertem ovalen Mittelfeld das gekrönte Monogramm AR aufliegt. Die hintere Breitseite der Schale wird bedeckt und überragt von einem emaillierten und von mit Diamanten ausgefaßten Bändern umsäumten Rollwerkschild, auf dem hinten ein Rundschild mit einer gegossenen Reiterschlacht aufsitzt, der von einem goldnen Löwenkopf und nach vorn gewendeten emaillierten Drachen überragt wird. Der obere Teil des Schildes ist nach vorn herumgewölbt und bildet so den Sitz für den ruhenden Herkules über dem Innern der Schale. Ebenso bildet ein hier aufgelegter goldner, mit silbernen Ranken und Diamanten bedeckter Schild durch seine Umrollung dazu den Fußschemel. Emaillierte Ranken, vorn ein Rubin in Diamantbukett, seitlich zwei goldne Löwenköpfe, umspielen den Sitz. Darauf sitzt Herkules mit Schild und Keule, aus emailliertem und zum Teil mit Monstreperlen besetzten Gold. Auf dem Sockel liegt vorn ein schwarz emaillierter Schild mit der ausgesparten goldnen Inschrift „J. M. Dinglinger • Inventor • Et • Fecit • Dresdae 1713“. – Rechts auf der Rückseite hat ein solcher aufgesetzter hellblauer Schild die emaillierte Inschrift „Excipit Augustos Augusta Corona Labores“ in Versalien. (H. 35 – VIII. 302.)