Styx
Die Nebel graun, die keinem Winde weichen.
Die giftigen Dünste schwängern weit das Tal.
Ein blasses Licht scheint in der Toten Reichen,
Wie eines Totenkopfes Auge fahl.
Wie tausend Niagaras hallt sein Brüllen.
Die Klüfte wanken von dem Schreien schon,
Die im Orkan die Feuerfluten füllen.
Sie glühn von Qualen weiß. Wie Steine rollen
Wie des geborstenen Eises Riesenschollen
So schmettert ihre Leiber hin die Flut.
Sie reiten auf einander nackt und wild,
Von Zorn und Wollust aufgebläht wie Schwämme.
Vom Grunde auf bis zu dem Kamm der Dämme.
Auf einem fetten Greise rittlings reitet
Ein nacktes Weib mit schwarzem Flatterhaar.
Und ihren Schoß und ihre Brüste breitet
Da brüllt der Chor in aufgepeitschter Lust.
Das Echo rollt im roten Katarakt.
Ein riesiger Neger steigt herauf und packt
Den weißen Leib an seine schwarze Brust.
Den Rausch der Gier. Er braust durch das Gewühl,
Da in dem Strom die Liebenden versinken,
Den Göttern gleich im heißen Purpurpfühl.
II.
Des Himmels ewiger Schläfrigkeit entflohen,
Erhobene Nasen schon wie Efeu decken,
Dem milden Frieden, der wie Öl so fett,
Ein Bettler, lungert in den Ecken faul,
Dem Tabaksdunst aus den Pastorenpfeifen,
Von alten Tanten auf dem Sofa schläft,
Dem ganzen großen Armenhospital,
– Verdammten selbst wir uns und kamen her
Auf dieser Insel weite Ödigkeit,
Um bis zum Ende aller Ewigkeit
Dem ungeheuren Strome zuzuschaun.