Zum Inhalt springen

TBHB 1943-06-12

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1943-06-12
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1943
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Sonnabend, 12. Juni 43.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Juni 1943
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1943-06-12 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 12. Juni 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Sonnabend, 12. Juni 43.     

[1]      Das Wetter ist wieder schön geworden. Sommerliche Temperatur, Sonnenschein. Morgen ist Pfingsten. Heute im Geschäft sehr lebhaft. Die Leute kaufen, nur um ihr Geld los zu werden. Die Preisprüfungskommission ist nicht wieder bei uns gewesen. Tageskasse heute 1033,– Rm., obwohl wir nur von 4 – 7 Uhr geöffnet haben.

     Herr Beichler war nach Geschäftsschluß eine Viertelstunde bei uns mit seiner Pflegetochter, Frau Gerda Knecht. Wir saßen etwas vor dem Hause u. er erzählte vom letzten Angriff auf Wuppertal, der furchtbar gewesen sein muß. Er ist Unteroffizier bei der Artillerie in Osnabrück u. zwei Wachtmeister seiner Truppe sind aus Wuppertal. Sie haben erzählt, die Engländer hätten nicht mehr wie bisher Phosphor in Kanistern abgeworfen, sondern sie hätten das Phosphor direkt aus den Flugzeugen gespritzt, sodaß ein Feuerregen niedergegangen sei, der alles vernichtet hätte, sogar das in dieser Stadt verwendete Holz=Asphaltpflaster hätte gebrannt, sodaß die Menschen nicht aus den Häusern herauskonnten. Die Leute sollen in die Wupper geflüchtet sein.

     Ueber die allgemeine Lage konnte er auch nichts Neues sagen, doch meinte er, daß bald etwas Furchtbares geschehen würde. Von seinem Truppenteil ginge der Ersatz nach ganz merkwürdigen, Gegenden, er sagte aber nicht, wohin. Sonst hat er dieselbe Vorstellung wie wir auch, daß nämlich die gegenwärtige Stille an der Ostfront sehr unheimlich wäre. Er wußte aber offenbar nicht mehr wie wir auch.

     Gestern Abend wurde bekannt, daß Pantelleria gefallen sei.

     Prof. Erich Seeberg hat Schlaganfall gehabt u. ist hier eingetroffen. Rechtsseitige Lähmung. Er ist Anfang 50. – Sehr früh!

     Von Pfr. Dobzcynski bekam ich heute ein kleines Heftchen über das Bußsakrament, das er verfaßt u. auf einer Vervielfältigungsmaschine vervielfältigt hat. Es soll für den sog. Beichtunterricht dienen u. ist wirklich sehr gut. Es ist rührend, welche Mühe sich dieser Mann gibt.