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TBHB 1943-07-19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-07-19
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Montag, 19. Juli 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 19. Juli 1943
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Einführung

Der Artikel TBHB 1943-07-19 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 19. Juli 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Montag, 19. Juli 1943.     

[1]      Gestern Abend war das Ehepaar Neher, Margret's Besuch, bei uns. Klaus u. Margret ebenfalls. Herr N. ist ein sehr lebendiger Mensch der von sich aus das Gespräch auf Religion brachte. Er hat offenbar großes Interesse für Katholizismus, doch bleibt das noch sehr im Aeußerlichen stecken. Die Frau macht im Gegensatz zu ihm einen etwas sturen Eindruck, sehr protestantisch. Im Verhältnis zu Margret war dieser Abend insofern nicht unwichtig, als sie für Herrn N. eine starke Zuneigung zeigt, Herr N. mir selbst aber unterlegen ist. Da er mir ganz offensichtlich große Sympathie entgegenbringt, wird dies das Verhältnis zwischen mir u. Margret befestigen. Außerdem ist Herr N. eine Variante ihres Vaters, mit dem er auch äußerlich Aehnlichkeit hat. Man kann das vielleicht ausnutzen, um Margret's Verhältnis zu ihrem Vater zu verbessern. –

Der gestrige Heeresbericht sprach davon, daß die Russen jetzt ihre schweren Angriffe auf die ganze Front südlich Bjelgorod [2] ausgedehnt haben bis zum Kuban-Brückenkopf, sodaß nun die ganze Front von Orel an bis zum Kuban in schwerem Kampfe steht.

     Die Engländer u. Amerikaner machen weitere Fortschritte auf Sizilien. Sie haben über Italien Flugblätter abgeworfen mit der Aufforderung, die Waffen niederzulegen. Bei uns im Rundfunk wird behauptet, daß sich daraufhin zahllose Italiener freiwillig zu den Waffen gemeldet hätten. Es ist das wieder einmal eine Dummheit, denn man sieht nun amtlich bestätigt, daß die Italiener trotz totalem Krieg bisher noch nicht daran gedacht haben, sich zu den Waffen zu melden, – sonst könnte es ja keine Freiwilligen mehr geben.