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TBHB 1943-08-28

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-08-28
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Sonnabend, 28. Aug. 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 28. August 1943
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Einführung

Der Artikel TBHB 1943-08-28 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 28. August 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Sonnabend, 28. Aug. 1943.     

[1]      Gestern Abend war Prof. Erich Seeberg mit seiner Frau bei uns. Wir tranken einen Nahewein. Seebergs waren sehr bemüht, uns ihre Sympathie zum Ausdruck zu bringen u. ihre Empörung über Margrets Betragen. Wir besprachen eingehend die Maßnahmen, die von uns ergriffen werden könnten. Ich sagte, daß ich an Dr. Bohner einen aufführlichen Brief gerichtet hätte mit einer genauen Schilderung der Vorgänge u. daß ich diesen Brief verfaßt hätte in der Absicht, für den äußersten Fall eine brauchbare Unterlage für den Rechtsanwalt zu haben. Seeberg fand das gut. Wir besprachen, was sonst noch geschehen könne u. Seeberg meinte, ich solle garnichts tun, um Margret u. ihre Mutter im Ungewissen zu lassen. Margret würde dadurch [2] unsicher werden u. schließlich von selbst zurückkommen. Ich hielt dem entgegen, daß Margret inzwischen an Fritz schreiben würde, u. zwar in derselben unverschämten Haltung, mit der sie bereits bei ihrer Abreise von Rostock aus an ihn geschrieben hatte. Anstatt ihr Unrecht einzusehen, machte sie ihm noch Vorwürfe. Es besteht aber bei Fritzens weicher Gemütsart die Gefahr, daß er nachgibt. Außerdem wird Margret, wenn sie wirklich zurückkommen sollte, sicher ihre Mutter mitbringen u. wir hätten dann zwei Teufel im Hause. Aus diesen Ueberlegungen heraus hatte ich bereits einen Brief an Margret entworfen. Derselbe ist von äußerster Schärfe. Ich sagte Seeberg diese Bedenken u. laß ihm dann den Briefentwurf vor. Er fand ihn ganz ausgezeichnet u. überzeugte sich, daß ich mit meiner Ansicht Recht hätte, u. redete mir sehr zu, diesen Brief abzusenden. Ich werde ihn morgen mit der Maschine schreiben u. Fritz einen Durchschlag senden. – Seebergs gingen erst um 12 Uhr fort, es war sonst ein sehr angenehmer Abend. –

     Heute wurde bekannt, daß König Boris von Bulgarien gestorben sei. Er war ein großen Freund Deutschlands u. es besteht Gefahr, daß durch seinen Tod die Politik Bulgariens geändert werden könnte.

     In der letzten Nacht wurde Nürnberg bombardiert.