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TBHB 1943-11-14

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-11-14
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Sonntag, 14. November 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 14. November 1943
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Einführung[Bearbeiten]

Der Artikel TBHB 1943-11-14 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 14. November 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge[Bearbeiten]

[1]
Sonntag, 14. November 1943.     

[1]      Seit Donnerstag ist Martha Bahnson hier, um ihren Urlaub bei uns zu verbringen. Sie kann zwar nichts aus Hmb. erzählen, was man nicht schon dutzendfach gehört hätte, aber es ist doch sehr eindrucksvoll, wenn man die furchtbare Erregung sieht, die durch die Erinnerung an Hamburgs Schreckenstage bzw. Nächte immer noch bei ihr ausgelöst wird. Sie hat eine gründliche Erholung bitter nötig.

     Von Klaus Wegscheider bekamen wir Nachricht, daß er von Brüssel nach Halle versetzt worden ist. Er freut sich zwar zunächst, in der Nähe Berlins zu sein, d.h. also wohl in der Nähe seiner geschiedenen Frau u. seiner Kinder, aber im Uebrigen wird er sich wohl bald nach dem guten Leben in Brüssel zurücksehnen.

     Sonst ist nichts von Belang geschehen, außer, daß die Russen westlich Kiew unaufhaltsam weiter vorrücken u. nun schon dicht vor Schitomir stehen. Am 8. Nov. abends hat Hitler in München eine Rede gehalten. Wir wußten es nicht u. lasen die Rede in der Zeitung. Diese Rede war ganz darauf abgestellt, die Stimmung [2] wieder neu aufzumöbeln, was denn wohl auch bei der Mehrzahl dieser Herde gelungen ist. Er hat zwar nicht gesagt, auf welche Art er das Schicksal wenden u. diesen Krieg noch gewinnen will, sondern er hat im Gegenteil zugestanden, daß Amerika für uns unerreichbar ist, aber er hat dafür angedeutet, daß er den Krieg auch dann noch weiter führen wird, wenn er demnächst auf deutschem Boden stattfinden sollte. – Gleichzeitig hat Churchill eine Rede gehalten, die ebenfalls recht hoffnungslos klang insofern, als er der Meinung ist, daß dieser Krieg in diesem Jahre noch nicht sein Ende finden wird, sondern erst im nächsten Jahre, u. daß bis dahin noch Kämpfe stattfinden würden, die blutiger sein würden als alles, was die Weltgeschichte bisher gesehen hätte. Diese Ansicht ist um so betrübender, als man nach der Moskauer Konferenz ganz Anderes erwarten durfte, denn dort wurde gesagt, daß man diesem Kriege nun so rasch wie möglich ein Ende machen u. die zweite Front in absehbarer Zeit aufgezogen werden würde. Ich hatte gehofft, daß dies noch in diesem Herbst geschehen würde, denn den Engländern muß doch allmählich die ungeheure russische Kraftentfaltung selbst unheimlich werden. Das scheint aber doch nicht der Fall zu sein, wenn die Rede Churchills nicht ein absichtlicher Bluff ist, um uns in Sicherheit zu wiegen.

     Unsere Andacht heute morgen: Frau Monheim mit Berni, Martha Bahnson u. Marianne Bierwirth.

     Mittwoch Abend kam Prof. Erich Seeberg, um mir ein Buch zurückzubringen. Er wollte wohl etwas länger bleiben, ging dann aber, als er hörte, daß Frau Ziel u. ihre Tochter Marianne zum Unterricht kamen. – Am Dienstag Vormittag war erstmalig Frau Smith zum Unterricht, aber wie ich höre, ist sie inzwischen schon wieder nach Bln. gereist. Daraus wird nicht viel werden.